Sonntag in Kanada

10.03.2013 13:10

oder
Welcher Sinn hat das Leben?

 

Am heutigen Sonntagmorgen erfüllte sich für mich ein Wunsch.

 

Ich erhoffte mir einen wundervoll ruhigen Waldspaziergang in fremden Gefilden.

Allein meinen Gedanken nachhängen zu dürfen.

Nur Sammy an meiner Seite.

Stundenlang keinem Menschen begegnen.

Nur Natur, mein Golden Retriever und ich.

 

So wundervolle Ruhe vor dem Alltag, wie man sie nur in der echten Wildnis, wie z.B. in Kanada vorfindet.

Unendliche Wälder. Nur Pflanzen, Tiere, gurgelnde Bäche, reißende Flüsse … und die zugehörige Geräuschkulisse.

 

Also verdrückte ich in aller Herrgottsfrühe meine Morgensemmel, schlürfte den heißen Sachsenkaffee schneller als sonst; packte für meinen treuen Sammy Wasser und Proviant ein und los ging die Tour.

Gerade um die Hausecke gebogen, kam mir schon die erste Hundehalterin samt Vierbeiner ganz hektisch entgegen gelaufen und ich hörte sie nur ein paar Wortfetzen keuchen, von wegen keine Zeit haben, da sie jobben müsse.

Ich grinste innerlich. War ich doch heilfroh, heute meinen Plan umsetzen zu können.

Also verließ ich fix die Stadt Richtung „Kanada“.

Am Grenzübergang angekommen nahm ich die Geschwindigkeit aus meinen Boots und holte tief Luft.

 

Und dabei störte mich auch dieser grauschwere Nebelschleier in keiner Weise!

Ja, ihr lest richtig. Diese Nebelgebilde waberten um mich herum und versetzten mich in so eine Stimmung, die sich nach Abgeschiedenheit anfühlte.

So ähnlich, wie in der Frömmigkeit eines Klosters.

 

So ein kleiner, aber heller Raum. Mit nur einem Bett drin. Keine Bilder an der Wand. Und in der Ecke ein kleiner Tisch, woran ich mich setzen und meine Gedanken niederschreiben könnte.

Nichts lenkte mich in diesem Raum der Besinnung ab.

Ich konnte meine innere Stimme hören.

Und die Frage stand groß im Raum, was der Sinn meines Lebens ist …

 

So ähnlich muss sich also Meditieren anfühlen, dachte ich. Körper, Geist und Seele sollen dabei gestärkt und geheilt werden. Sagt man.

Die Zeit verging wie im Fluge. Und damit meine ich nicht, dass die Zeit dahinraste, sondern diese, die so dahinströmt. In aller Ruhe. Wie dieses ruhige Gleiten bei großen Greifvögeln.

Diese tollen Geschöpfe können bis zu fünf Stunden ohne Unterbrechung durch die Luft segeln.

Nun gut, ich habe heute zwei geschafft. Bin also noch steigerungsfähig.

 

Und mein Zettel auf dem Klostertischchen blieb auch unberührt liegen.

 

Der Sinn meines Lebens?

Wenn ich das genau wüsste, dann wäre ich bestimmt nicht mehr hier auf Erden.

Glaube ich.

Aber: Es ist so wunderschön, das LEBEN hier im Diesseits, dass ich versuche, es weiter zu leben.

Und ich wünsche mir, noch mehr über mein Innerstes zu erfahren.

Egal ist doch aber, wie genau mein Auftrag hier auf Erden lautet.

Meinen Job (was DAS auch immer sein mag) will ich versuchen, so gut wie möglich zu machen.

Denn ich denke, dass wir ALLE ein und den selben Auftrag hier im Leben haben.

 

Ich hab da eine Vermutung … IHR auch?