SEELENFLUG

20.02.2013 13:59

 

Der gestrige Tag war ein Tag, fast wie jeder andere auch.

Aber auch nur fast.

 

Ich hatte schon einen ausgiebigen Waldspaziergang mit meinem Dog Sammy hinter mir.

Einige schöne Fotos geschossen und dann zuhause angekommen mit einer wirklich netten Dame aus Bayern telefoniert. Seeehr höflich. Sie verstand auf Anhieb mein Anliegen trotz sächselnden Dialektes.

Während meiner Jobtätigkeit habe ich da schon gaaanz andere Bayern kennen gelernt. „Einarbeiter“ nannten sie sich. Das Erste, was sie uns Sachsen beibringen wollten, war „Abstand“ zu Menschen hinzubekommen. Einer von denen „verbot“ mir doch tatsächlich, meinen Kunden die Hand zu schütteln, die mir diese höflich entgegen streckten, wenn sie mein Büro betraten.

Nun gut, das ist eine andere Geschichte.

 

Also, die nette Angestellte war mir bei der Kontoschließung von Antjes gähnend leerem Online-Safe behilflich. Auch für sie war klar, dass dort, wo meine Süße jetzt ist, keine materiellen Zahlungsmittel mehr benötigt werden.

Da dort nur noch mit Gefühlen belohnt wird.

Nachdem ich bissel Schreibkram erledigt, in Briefumschläge eingetütet  und zur Post gebracht hatte, besuchte ich meine Lieblingsfriseuse in der KÖ.

Die wartete schon auf mich mit herzlichem Drücker, scharfer Schere und einfühlsamer Kopf-Massage. Ohne all das Dummgeschwätz, was andere Hipp-Frisösen so gerne an den Tag legen. Frisch frisiert und den Kopf wieder frei verließ ich das kleine Haar-Studio.

Zuhause warteten ganz brav mein haariges Riesenbaby und der Laptop auf mich.

Flugs tippte ich meine tägliche Blog-Geschichte nieder, die immer noch auf meiner Hirn-Festplatte um Veröffentlichung bat.

 

Nun höre ich euch fragen: „WO um Gottes Willen passiert ihr denn nun das ANDERE, das Außergewöhnliche?

 

Also … gleich, gleich … noch bisschen Geduld, liebe Leserin und lieber Leser. So viel Zeit muss sein.

 

Biis 20.00 Uhr verlief nichts spektakulärer als sonst.

Dann aber… um genau 20.03 Uhr verspürte ich diesen unwiderstehlichen Drang.  

Ich musste den Fernseher einschalten. VOX. Ne Tiersendung. Ja klar.

 

Ich köchelte mir schnell einen großen Pott Minztee, drapierte mich aufs Sofa und harrte der Dinge, die da kommen würden.

 

Plötzlich wurde ich munter, es war 20.35 Uhr. Ich saß immer noch auf der Couch. Der Tee noch warm.

Ich war tatsächlich eingeschlafen und hatte geträumt. Während meiner Martin-Rütter-Sendung!

Geträumt von Sammy. In schwarz/weiß. Kein schöner Traum.

Er wurde gerade von einem anderen Hund ziemlich doll gebissen.

Ich habe auch gesehen, dass eine mir unbekannte Frau ihren Beißer nicht zurück rufen konnte.

Und ich konnte in diesen Traum nicht eingreifen.

Ich selbst war aber ganz ruhig in dieser Traumszene.

 

Ich war verwirrt …

Ich hatte meinen Hund aus einem eigenartigen Winkel gesehen.

So, als ob ich mindestens 3 Meter groß wäre.

Ich war geschwebt!

 

Nach diesem „Traum“ schaute ich völlig munter weiter TV.

Sammy lag derweil schlafend und heile neben mir.

Ich hatte keine Angst um ihn … „schon eigenartig“ … dachte ich.

Und entschied mich, entgegen meiner Gewohnheit, zeitig ins Bett zu gehen.

 

Jetzt muss ich schnell erwähnen, dass ich vorgestern Nacht schon mal einen komischen  Traum hatte.

Ich hatte was von meiner Süßen geträumt.

Bin da sofort nach diesem Traum nachts munter geworden.

Den Trauminhalt konnte ich nicht mehr erinnern. Hatte aber Antjes Aufforderung im Ohr, sofort aufzustehen, mir Schreibzeug zu holen, die Wörter "Sammy" und "paradiesische Zustände" aufzuschreiben und den Schreibblock nachts auf Antjes Bett neben mir griffbereit liegen zu lassen.

Das habe ich umgehend gemacht. Nachts halb eins in Deutschland.

Bin dann wieder ins warme Bettchen gekrochen und bis zum Weckerklingeln erholsam durchgeratzt.

 

Nun also weiter zur gestrigen Story.

Ich lege mich also halb Zehn Uhr abends schlafen.

Lese zuvor noch ´ ne Seite aus meiner Bettlektüre und ruckele  mich dann hundemüde in meine geliebte Embryo-Stellung. Schlafe rasch ein …

 

Und träume herrlich! Ich fliege langsam über eine leicht gewundene Straße. Mir kommen Menschen entgegen. Keine Autos. Nur Menschen.

Sie sehen mich nicht, während ich an ihnen in einer Höhe von vielleicht 3 Metern vorbeifliege.

Dann sagt Antje zu mir, dass ich das schnellere Fliegen fix erlernen kann.

Ich solle nur einen Punkt anfixieren und mich dorthin wünschen. Egal, wohin!

Dabei sehe ich Antje nicht, aber ich spüre sie, ihr Schmunzeln.

Ich versuchte es. Aber ich flog noch ziemlich lahm.

Dann erklärte sie mir, dass ich Dinge heranzoomen kann.

Ich tat es. Ich sah ein herrliches 5-blättriges Kastanienblatt, das sich grad frisch geöffnet hatte. Ein so frisches Grün! Dann zoomte ich einen anderen Zweig heran. Es war ein Kirschbaum. An dem kleinen Ast hingen eine reife sattrote Frucht und mehrere noch winzig unreife Kirschkügelchen.

Ich sagte zu Antje, nein, eigentlich dachte ich es nur: „Wieso gibt es denn schon im März reife Kirschen, meine Süße? Wie ist das möglich?“

 

„Alles ist möglich!“ … „hörte“ ich ihre mir so vertraute Stimme.

„Schnell“, sagte sie zu mir, „schreibe auf, damit du es nicht vergisst“: „Seelenflug!“

Im Traum notierte ich fix das geforderte Wort, schaute im Traum auch auf die Uhr. Es war 4 Uhr morgens. Dabei hörte ich Antje noch sagen, dass ich beim nächsten Mal das Fenster öffnen soll … und  „Schlaf jetzt noch ein bisschen, mein Baby!“

 

Wenig später wachte ich äußerst erfrischt auf. Um Punkt 6 Uhr. Der Wecker war noch am Schlafen. Auch Sammy-Hund.

Aber ich hatte diesen wundervollen TRAUM!

 

Ich streckte meine fast nicht müden Glieder.

Schaute auf das Bildnis  meiner Süßen auf dem Nachttisch und hauchte ihr den morgendlichen Kuss zu.

Dann blinzelte ich nach links. Auf das leere Bett neben mir.

 

UND auf den Schreibblock!

 

Dort stand in etwas krakeliger Schrift, aber deutlich und sehr groß zu lesen das Wort: SEELENFLUG!